Markus Krebs
Kreis Miltenberg, 9. Januar 2007

Junge Liberale fordern zusätzliches pädagogisches Personal für den Kreis Miltenberg

Die Jungen Liberalen (JuLis) Miltenberg fordern zusätzliches pädagogisches Personal für die Hauptschulen im Landkreis. In vielen Hauptschulklassen sei die Situation erschreckend, so Markus Krebs (Sulzbach), Kreisvorsitzender der JuLis. Viele Schüler brächten Probleme aus ihren Familien mit in den Unterricht, die von den Lehrern oft nicht gelöst werden könnten. Hierfür brauche man Sozialpädagogen, die sich der Probleme annähmen, ohne dass der Unterricht dadurch für die gesamte Klasse behindert würde, so Krebs’ Stellvertreter Johannes Wolf (Miltenberg). „Viele Hauptschüler sind nicht dumm, sondern werden durch unterrichtferne Störungen beeinflusst und am Lernen gehindert. So haben sie später oft erhebliche Nachteile auf dem Arbeitsmarkt“, gab Krebs zu bedenken. Die momentanen Wartezeiten, wenn jemand auf den Schulpsychologen bzw. Sozialpädagogen angewiesen sei, seien eindeutig zu Lange. Wenn ein Problem bestehe, könne man nicht Wochen warten. Der Landkreis solle diese Problematik analysieren und vom Freistaat Bayern zusätzliches Personal anfordern. Hier sei ein Engagement der Landtagsabgeordneten Dr. Kaiser und Rüth erforderlich. Ein weiteres Problem neben Aufmerksamkeitsstörungen, Neigung zu Gewalt und anderen sei die deutsche Sprache. Von Hauptschullehrern werde ein differenzierter Unterricht verlangt, der auf die Fähigkeiten und Kenntnisse eines jeden einzelnen Schülers ausgelegt sei. „Von der Idee her absolut richtig“, so Wolf zu jenen Forderungen, „aber für Lehrer aufgrund der heutigen Situation innerhalb eine Klasse enorm schwierig umzusetzen.“
Immer noch kämen Schüler mit erheblichen, zumeist aus einem Migrationshintergrund resultierenden Sprachschwierigkeiten in die Schulen. „Ein Schüler, der kaum ein Wort Deutsch spricht, kann dem Unterricht in den einzelnen Fächer selbstverständlich nicht folgen“, so Markus Krebs. „Oft ist das Resultat ein fehlender Schulabschluss und damit Chancenlosigkeit auf dem Arbeitsmarkt “, so Markus Krebs.
Für solche Schüler müsse der Deutschunterricht unbedingt intensiviert werden, damit sie in absehbarer Zeit die Chance hätten, dem Unterricht folgen zu können. Wenn solche Schüler auf Dauer vom „normalen“ Unterricht ausgegrenzt würden, hätte das verheerende Wirkungen, denn schließlich wirke ein Klassenverband integrativ und lasse die Motivation zum Erlernen der deutschen Sprache wachsen. Die Ganztagsschule bietet nach Ansicht der JuLis eine echte Chance, soziale Benachteiligung beispielsweise von Migrantenkindern abzubauen, wenn diese Einrichtung vom Staat ernst genommen werde und nicht dazu missbraucht würde, sie als eine Art von möglichst billiger „Bewahranstalt“ zu gestalten. „Pisa hat bewiesen, dass das bayerische Bildungssystem besser funktioniert als das vieler anderer Bundesländer. Pisa hat aber auch bewiesen, dass in Bayern die Chancen von Unterschicht- und Migrantenkindern viel weiter hinter denen der übrigen Schüler nachhinkten als sonst irgendwo in Deutschland. Das ist eine Schande und darf nicht so bleiben!“ fordern die beiden Jungpolitiker, Krebs und Wolf, abschließend.

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