Erlenbach, 10. Juni 2011

Sportvereine verdienen Unterstützung

Kreis-Liberale beschäftigten sich mit dem Sport im Landkreis

Gut besucht war der aktuelle „Stammtisch“ der Kreis-FDP am Donnerstagabend in Erlenbach, und alle Teilnehmer spendeten dem Referenten des Abends viel Beifall. Willi Hubert ist Vorsitzender der Bayerischen Sportjugend (BSJ) im BLSV im Landkreis Miltenberg und lieferte informativ und engagiert ein Plädoyer für den Vereinssport in Bayern. Er listete die breite Aufgabenpalette des BSJ auf, so dass der Kreisvorsitzende der Liberalen, Rene Wendland, resümieren konnte: „Wenn es den BSJ nicht gäbe, müsste man ihn erfinden.“ Allerdings gibt es auch Probleme, die oft durchaus gesamtgesellschaftliche Ursachen haben. Noch hat die BSJ im Landkreis Miltenberg mehr als 26 000 Mitglieder – Kinder und Jugendliche bis 26 Jahre – im Kreis, ihre Zahl geht allerdings zurück. Kein Wunder, hat sich doch in den letzten Jahrzehnten die Geburtenrate in Deutschland halbiert. Die zunehmende Individualisierung und der Trend zum Privaten, der in den Städten schon seit vielen Jahren feststellbar ist, haben längst auch den ländlichen Raum erreicht. Ein Signal dafür: Auch im Landkreis Miltenberg wird es zunehmend schwieriger, Frauen und Männer zu finden, die bereit sind, ehrenamtliche Führungsaufgaben in den Vereinen zu übernehmen. 
 
Ein weiteres Problem, so Hubert: der Trend zur Ganztagsschule. Hier war er sich mit den Liberalen einig, dass unbedingt Vereine und Schulen noch stärker aufeinander zugehen und kooperieren müssen. Kreisrat Dr. Heinz Linduschka nannte dabei die Zusammenarbeit von Musikschulen und Schulen und die Arbeit des Kunstnetzes im Landkreis als vorbildlich und als Weg, den auch der Sport noch stärker gehen müsse. Qualifizierte Übungsleiter müssten noch stärker in die Nachmittagsangebote der Schulen integriert werden, so Linduschka, und  dem Freistaat müsse klar sein, dass es tatsächlich um Ganztagskonzepte gehe, nicht um Nachmittagsbetreuung und um  Aufbewahrung: „Da muss man eben mehr Geld in die Hand nehmen!“
 
Zwei konkrete Anregungen von Hubert wollen die liberalen Kreisräte in praktische Politik umsetzen: Die „Juleica“, die Jugendleiterkarte, soll bekannter werden und die ehrenamtlichen Helfer sollten in allen Landkreisgemeinden für ihr Engagement auch noch mehr konkrete Anerkennung erfahren – ein Beitrag zur Stärkung des Ehrenamts. Außerdem will sich die FDP dafür einsetzen, dass in allen Gemeinden des Landkreises die Zuschussrichtlinien des Kreisjugendrings, z.B. für Mitarbeiterbildung und Gestaltung von Freizeiten, so bekannt werden, wie sie es verdienen. Wendland: „Als Kreisräte haben wir dafür zu sorgen, dass die Informationen im ganzen Landkreis möglichst optimal sind.“


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