Anlässlich der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) über  den Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen im Wert von gut 1,1  Billionen Euro erklärt der finanz- und haushaltspolitische Sprecher der  FDP Bayern, Karsten Klein: 
Mit der heutigen Entscheidung der EZB Staatsanleihen aufzukaufen wirft  die Europäische Zentralbank die Gelddruckmaschine an. Zum wiederholten  Male flutet die EZB damit den Markt mit billigem Geld in der Hoffnung  das Wirtschaftswachstum anzuregen und die niedrige Inflation zu  bekämpfen. Nur bisher waren alle Maßnahmen ohne Erfolg, denn die  Probleme der Eurozone liegen wo anders. Die niedrige Inflation ist eine  Folge der Niedrigzinspolitik. 
Nach wie vor fehlt es den europäischen Staaten, Deutschland inbegriffen,  an Reformwillen. Die Niedrigzinspolitik der EZB sorgt für billiges Geld  und damit für minimale Belastung durch Verschuldung in den  Staatshaushalten. Sie nimmt aber gleichzeitig jeglichen Druck für  Konsolidierung aus dem Kessel der überschuldeten Staaten. 
Mit der Entscheidung des EZB-Rats Staatsanleihen aufzukaufen geht die  EZB einen riesigen Schritt weiter auf ihrem eingeschlagen hochriskanten  Pfad des massenhaften billigen Geldes. Dies geht zu Lasten soliderer  Staaten und von Sparern. Betroffen im negativen Sinne ist vor allem  Deutschland ohne dass Staaten, wie Italien, Spanien oder Frankreich zu  Reform gezwungen würden. Zudem übernimmt die Bundesrepublik enorme  Haftungsrisiken. Der Aufkauf von Staatsanleihen ist kein Beitrag zur  Krisenbehebung, sondern zur Verschärfung. 
Zudem überschreitet die Europäische Zentralbank mit dem Aufkauf von  Staatanleihen ihr Mandat. Durch dieses Handeln ist die Unabhängigkeit  der EZB in Gefahr. Die direkte Staatsfinanzierung (auch über Umwege)  bringt die Zentralbank in eine direkte Abhängigkeit von den Staaten. Wer  nun schweigt, wie die Bundeskanzlerin, stützt nicht die Unabhängigkeit,  sondern die Abhängigkeit der EZB.
			
	 
Würzburg/München, 23. Januar 2015