Selbstverständlich soll die Polizei alle technischen Möglichkeiten  haben, um ihre Aufgaben im Rahmen der Gesetze und Vorschriften und auf  Basis unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung erfüllen zu  können. Aber wie dieser Kongress zeigt, kommen schnell ungerechtfertigte  Begehrlichkeiten auf. Nicht einmal ein Jahr läuft die Diskussion um die  Einführung von Precop in München und schon werden die schlimmsten  Befürchtungen von Datenschützern und Bürgerrechtlern wahr. So fordert  Dieter Schürmann, der Leiter des Landeskriminalamtes von  Nordrhein-Westfalen, das Einspeisen von externen Quellen durch externe  Dienstleiter (Wetter, Energieverbrauch, Internetnutzung).  
Danach kommt auch das Internet der Dinge ins Spiel, auf das die Polizei  auch gerne Zugriff hätte: Daten aus intelligenten  Haushaltssteuerungssystemen, Navidaten aus Autos oder gar Gesundheits-  und Bewegungs- und Einkaufsdaten aus Smartphones, Smartwatches und  Smartwearables.  
Als Vorbild wurde sogar ein Londoner Projekt genannt, bei dem  Polizeidaten mit Social Networks verknüpft werden. Dies aber nicht, um  Straftaten zu verfolgen, sondern um schon vorher Verdächtige zu finden.  Solche Möglichkeiten sorgen für feuchte Träume bei Strafverfolgern.  Volle Kontrolle über die ganze Bevölkerung. Egal, ob jemand schon etwas  verbrochen hat oder nicht. Hohe Aufklärungsquote bei noch nicht  begangenen Straftaten. 
Das wäre das Ende der Unschuldsvermutung. Das wäre das Ende der  Anonymität in der Öffentlichkeit. Das wäre das Ende der Freiheit. Einen  schlimmeren Polizeistaat hat es noch niemals gegeben!
			
	27. Februar 2015
Precops sorgt für feuchte Träume bei den Landeskriminalämtern
Auf dem Europäischen Polizeikongress wurde das Predictive Policing beraten, die automatische Analyse von Polizeidaten und die daraus abgeleitete Vorhersage von zukünftigen Verbrechen (beispielsweise mit dem Programm Precop). Dazu erklärt Uwe Probst, netzpolitischer Sprecher der FDP Bayern: